[Nasional-d] Bali: Die "Insel der Goetter"
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Thu Oct 17 13:36:02 2002
Mittwoch 16. Oktober 2002, 20:44 Uhr (Tageshöhepunkte)
Bali: Die "Insel der Götter"
Bali am Südrand des riesigen Archipels trägt auch den Beinamen "Insel der
Götter". Jedes Jahr zieht diese tausende Touristen an, vor allem aus Australien,
den USA und Europa.
Bali lockt wegen seiner paradiesischen Strände und seiner berühmten Tauch- und
Surfreviere vor allem junge Leute an. Besonders bei australischen
Rucksacktouristen ist die Drei-Millionen-Einwohner-Insel beliebt. Kuta im Süden,
wo am Samstagabend eine Bombe bis zu 150 ahnungslose Touristen zerfetzte, ist
berühmt für sein Nachtleben. Im Inselinnern locken einsame Dörfer und
hinduistische Tempelanlagen Kultur-und Trekkingurlauber.
Nach den Terroranschlägen vom 11. September erlebte die Insel zwar einen
Einbruch bei den Touristenzahlen; von religiös oder politisch motivierter Gewalt
blieb Bali jedoch verschont. Die Bewohner von Bali waren bisher stolz darauf,
den ausländischen Besuchern ein ruhiges und "sicheres" Reiseziel garantieren zu
können.
Ein früherer Offizier der indonesischen Luftwaffe hat mittlerweile die Tat
gestanden, berichtet die Washington Post. Der Ex-Militär, der wegen
Fehlverhaltens aus der Armee entlassen worden war, soll sich freiwillig gestellt
und bereits gestanden haben. Über seine Auftraggeber hingegen hüllte sich der
Ex-Offizier in Schweigen. Die Polizei gab indes bekannt, dass zwei Verdächtige
verhaftet wurden. Die beiden Indonesier werden seit Dienstag, 15.10.2002,
verhört.
Reisewarnung
Das Auswärtige Amt stellte unterdessen eine partielle Reisewarnung für
Indonesien aus, d.h. das Teile des Inselreiches nicht bereist werden sollten.
Aufgrund der gespannten und derzeit noch unüberblickbaren Situation nach den
Bombenanschlägen wird derzeit vor Reisen nach Bali, Lombok und Umgebung dringend
gewarnt. Im Hinblick darauf, dass die weitere Entwicklung gegenwärtig nicht
absehbar ist, sollten alle nicht notwendigen Reisen nach ganz Indonesien vorerst
aufgeschoben werden.
Sollten dennoch Reisen durchgeführt werden, wird hinsichtlich der
Terroranschläge in den USA und den Reaktionen dazu in Indonesien besondere
Vorsicht und unauffälliges Verhalten in den Ballungszentren, öffentlichen
Plätzen und Märkten dringend empfohlen. Aufgrund ernstzunehmender Warnungen ist
auch im Raum Yogyakarta und Zentraljava besondere Vorsicht geboten, diese
Gebiete sollten derzeit gemieden werden.
Die somit ausgesprochene Reisewarnung wegen Terrors und eine „allgemein erkannte
Bedrohungslage“ rechtfertigen daher den Gratis-Rücktritt von einer gebuchten
Reise (OGH-Urteil). Jedoch nicht ganz so einfach. Bietet nämlich der
Reiseveranstalter eine Möglichkeit zur gleichwertigen Umbuchung an, muss man
diese akzeptieren – es sei denn, dieses Angebot ist „nach objektiven Kriterien“
nicht zumutbar. Man braucht also einen guten Grund.
Wird statt Bali etwa Thailand angeboten, hat man es gewiss nicht einfach, ohne
Stornokosten aus dem Vertrag zu flüchten. Es sei denn, man kann glaubhaft
machen, dass Bali vor allem wegen des Studiums der Reistäler in der Provinz
Tabanan als Urlaubsziel gewählt wurde.